Hier gibt es Infos zu neuen Veröffentlichungen, Lesungen, Interviews und interessante Details meiner Recherche zu meinem historischen Roman.
Ich liebe es, auf Lesungen mit meinen Leserinnen und Lesern in Kontakt zu kommen. Daher biete ich bei jeder Buchveröffentlichung einige Lesungen an und bedanke mich bei den Veranstaltern für diese wundervolle Möglichkeit.
Ich durfte einen Bloggertisch bei der Mayerschen in Köln am Neumarkt mit meinen Lieblingsbüchern bestücken. Dafür habe ich Banderolen mit meinen Empfehlungen geschrieben.
Erst wollte ich diesen Tisch nur mit Büchern bestücken, die zu meinem neuen Roman Die Journalistin passen, doch dann habe ich es mir anders überlegt. Jetzt liegen dort Bücher, zu denen
ich meist eine persönliche Geschichte habe.
Und hier ist die Liste der Bücher mit einem kleinen Kommentar, warum ich sie auf den Tisch gelegt habe:
Papst Franziskus schenkt König Charles III. für die Krönungszeremonie am 06. Mai 2023 eine Kreuzreliquie.
Was verbrigt sich dahinter: Es sollen zwei Splitter von dem Kreuze sein, an dem Jesus Christus vor über 2000 Jahren gekreuzigt wurde.
Ihr dachtet, Reliquienkult sei ein Aberglaube aus dem Mittelalter? Weit gefehlt!
Wie ihr seht, ist das Thema brandaktuell!
Die Holzteilchen sind ganz klein, unter einem Zentimeter. Sie sind in einem Reliquiar eingesetzt. Dieses Reliquiar ist ein kostbares Kreuz aus Silber. Die eigentliche Reliquie ist nur aus der Nähe zu erkennen.
Doch was hat es mit den Reliquienkult auf sich? Und was haben die Kreuzreliquien, die der Papst gerade nach London verschenkt, mit Ochsenkarren zu tun?
Nach meinem Roman „Die Erinnerung riecht nach gelben Kamelien", der während des Zweiten Weltkrieges spielt, habe ich nach einer neuen Romanidee gesucht.
In Absprache mit meine Literaturagentin habe ich mir wieder das Thema Mittelalter ausgesucht. Schließlich kannte ich mich aufrund der Recherchen zu meinen beiden Romanen meiner Reformatorin in dieser Zeit gut aus. Ich glaubte, die Recherche für den neuen Roman würde sich in Grenzen halten.
Ich hatte für den Roman zwei Ideen:
Nach einiger Recherche und einer Zeit, in der ich mich nicht für eine Variante entscheiden konnte, kam ich zu dem Entschluss, beide Ideen zu verbinden.
Herausgekommen ist der Roman „Die Legende der Reqliuie".
Ich hatte mich jedoch deutlich verschätzt, was den Rechercheaufwand anging. Ich habe das Jahrhundert gewechselt und mir zwei neue Themen erarbeiten müssen: den Reliquienhandel und das Konstanzer Konzil. Der Rechecheaufwand war trotz meiner Vorkenntnisse zum Mittelalter beachtlich. Aber das einarbeiten in die neuen Themen hat auch viel Spaß gemacht.
In dem Blogartikel »Die Entstehung des Romans« habe ich davon berichtet, warum ich diesen Roman umgeschrieben habe. Bei diesem Prozess mussten viele Szenen aus der Sicht von Erwin weichen. Um sie euch dennoch zugänglich zu machen, habe ich ein paar kurze Sequenzen ausgewählt und werde sie euch hier präsentieren.
Diese Szenen haben nie ein Lektorat gesehen, daher biete ich sie euch in einer Rohform an und damit einen ungeschminkten Einblick in meine Arbeit.
Noch ein Hinweis: Falls ihr den Roman noch nicht gelesen habt und es noch tun wollt, empfehle ich euch, diesen Blogartikel erst später zu lesen. ACHTUNG SPOILER!
Hinter jedem Roman steckt eine Autorin bzw. ein Autor, ein Leben, ein Kopf mit Ideen, eine Existenz - darauf möchte der european writes council am Welttag des Buches (23. April) aufmerksam machen.
Und so könnt ihr die Autoren*innen unterstützen bzw. ihnen eure Anerkennung geben, indem ihr
- über die Bücher sprecht
- die Bücher weiterempfehlt
- Rezensionen schreibt, wenn die Bücher euch begeistert haben
- wenn online, Bücher über den Autorenweltshop kauft (dort
verdienen Autoren doppelt)
- eine E-Mail an die Autoren schreibt (sie freuen sich meist über jeden Kontakt - vor allem in diesen Zeiten)
- euch Online-Lesungen anhört
- ihnen in den sozialen Medien folgt
- mehr Bücher lest
Mein neuster Roman ist ein ganz persönlicher Roman geworden. Warum? Das erzähle ich euch hier.
Nachdem ich den zweiten Band meiner Reformatorin fertig hatte, habe ich
mich mit meiner damaligen Agentur über mögliche neue Buchprojekte unterhalten. Fazit: Das Interesse der Verlage Leser*innen habe sich von Mittelalterromanen auf Geschichten verlagert, die im 19. oder 20. Jahrhundert spielen. „Fällt dir dazu
etwas ein?"
Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Ich war doch so tief im Mittelalter drin, ich dachte an meine aufwendigen Recherchen … Doch ich bin kein Mensch, der den Kopf in den Sand steckt, also habe ich
intensiv überlegt. Industrialisierung, Familiensaga, Zweiter Weltkrieg …
Als meine Mutter sagte, dass eine Freundin von ihr eine Zeitzeugin des Zweiten Weltkrieges ist und sie etwas Beeindruckendes erlebt hat, war meine Autorenneugierde
geweckt.
Ich stürzte mich voller Elan in die Recherche und habe mich mit der über neunzigjährigen Zeitzeugin unterhalten (vor Corona😉). Ein entscheidendes Element war gefunden: Der Untergang des Schiffes „Wilhelm Gustloff". Hand aufs Herz: Kennt ihr dieses Schiff? Nein? Ich vorher auch nicht. Ihr Untergang ist eines der größten Schiffskatastrophen in der Geschichte.
Als Autorin von historischen Romanen muss ich viel recherchieren - eine der schönen Seiten des Autorenlebens. Denn man erfährt bei der Recherche immer wieder interessante Besonderheiten.
Auch wenn ich mir bereits ein großes Wissen Rund um das Thema »Mittelalter« angeeignet habe, muss ich für jeden Roman neue Details recherchieren.
Für meinen aktuellen Lutherroman »Das Geheimnis der Reformatorin« waren das vor allem drei Themengebiete:
Heute möchte ich mit euch ein paar interessante Details meiner Recherche teilen.
Es ist Dezember. Dieser Monat bedeutet für viele Menschen eine besinnliche Vorweihnachtszeit mit Plätzchenbacken, Weihnachtsgeschenke einpacken und auf Weihnachtsmärkten bummeln. Für mich ist der Monat in diesem Jahr vollgepackt mit Arbeit:
Ein Thriller erscheint im Frühjahr als E-Book. Dafür muss ich Werkangaben an den Verlag abschicken, Termine abtimmen, Marketingmaßnahmen überlegen und mich auf das bevorstehende Lektorat vorbereiten.
Der Nachfolgeroman zu meinem historischen Roman »Die Reformatorin von Köln« ist geschrieben und bald kommt es zur Vertragsunterzeichnung mit dem Verlag. Vorraussichtliche Veröffentlichung liegt im Herbst 2020. Auch für diesen Roman muss ich diesem Verlag viele Angaben zum Buch machen.
Am 02.03.17 habe ich meine Premierenlesung in Hemer im Buchladen am neuen Markt gehalten. Ich durfte mich über eine ausverkaufte Veranstaltung und ein aufmerksames Publikum freuen.
Ein Besuch im Gutenberg-Museum lohnt sich. Ich habe viele interessante Details erfahren.
Johannes Gensfleisch - genannt Gutenberg - starb 1468. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt und wurde nur anhand eines Gerichtsdokuments erschlossen: Als es um sein Erbe ging, konnte er ohne Vormund auftreten, musste also schon volljährig sein. Daraus schätzte man sein Geburtsjahr und einigte sich schließlich auf das Jahr 1400 - wohl auch aus ästhetischen Gründen.
Wie sah Gutenberg aus? - Wir wissen es nicht. Das erste Bild von ihm wurde 100 Jahre nach seinem Tod angefertigt. Alle Bildnisse von ihm sind also nur der Phantasie der verschiedenen Künsterln und dem Wissen und der Mode über der Zeit entsprungen.
Warum wissen wir insgesamt so wenig über Johannes Gutenberg? Erst zur Zeit Napoleons hat man nach dem Menschen gefragt, der diese bahnbrechende Erfindung für die abendländische Kultur gemacht hat.
Den Buchdruck mit beweglichen Lettern gab es schon ein paar Jahrhunderte vorher in Korea (mit einem anderen, nicht so ausgereiftem Verfahren). Die Forschung geht davon aus, dass die beweglichen Lettern und die Gießvorrichtung seine ganz eigene Erfindung war, doch keiner kann sicher ausschließen, dass er nicht doch von dem asiatischen Verfahren erfahren hatte.
Streng genommen ist es ein bayrisches Reinheitsgebot. Am 23. April 1516 kam der Bayrische Landständetag zusammen beschloss ein Gebot für die Bierherstellung, das für ganz Bayern verpflichtend wurde. Man durfte nur noch Gerste, Hopfen und Wasser zum Brauen verwenden. Hefe kannte man damals noch nicht; man gab zu dem Sud „das Zeug“ der letzten Gärung hinzu. Und so Gott wollte, wurde daraus ein genießbares Getränk und „Hopfen und Malz waren nicht verloren“.
Das Reinheitsgebot verbreitete sich rasch und wurde bald auch außerhalb Bayerns befolgt. Es gelangte zum Beispiel nach Köln, wo es in einem Kölner Ratsbeschluss am 06. Mai 1516 übernommen wurde.
Bevor man den Hopfen zum Brauen nutzte, wurde dem Bier allerlei Kräuter hinzugegeben wie Lorbeer, Anis, Kümmel, Wermut, Schafgarbe etc., aber auch giftige Substanzen wie Pilze oder Tollkirschen. Dieses Bier nannte sich Gruitbier. Da der Hopfen das Bier haltbarer machte als die Grut und auch schmackhafter war, konnte sich der Hopfen durchsetzen.
Philipp Melanchthon starb am 19. April 1560 in Wittenberg. Er war ein Freund Luthers und neben ihm eine treibende Kraft der Reformation.
Heute vor 495 Jahren, am Donnerstag, den 18. April 1521 erschien Luther vor dem Wormser Reichstag.
Er ist als Ketzer angeklagt und soll vor Kaiser Karl V. seine Thesen widerrufen. Er hatte bereits um einen Tag Bedenkzeit gebeten und hält nun seine legendäre Rede erst auf Latein, dann auf Deutsch
Johannes Gutenberg lebte im 15. Jahrhundert und hat eine der bedeutendsten Erfindungen der Menschheit gemacht - die beweglichen Bleilettern für den Buchdruck.
1518 wurde Luthers Schrift "Ein Sermon von Ablaß und Gnade" in Wittenberg gedruckt. Die Schrift hatte er direkt in Deutsch verfasst; sie war für das Volk gedacht.
Das Heftchen hatte eine rasanten Absatz und verdrängte fast die Thesen vom Markt.
In dieser Schrift greift Luther den Gedanken und Ton der Thesen wieder auf: es geht um den Ablass. Für die Menschen, die des Lateins nicht mächtig waren, legte er dar, dass der Ablass für die Befreiung aus dem Fegefeuer weder in der Schrift begründet sei, noch dem Menschen guttue, da nichts Gutes mehr bliebe, was wir tun könnten.
Luther erklärt, dass die herkömmliche Dreiteilung der Buße in Reue, Beichte und Genugtuung nicht in der Schrift begründet sei. Er spricht sich klar gegen den Ablass aus, denn Gott verzeihe die Sünden aus unschätzbarer Gnade umsonst und verlange dafür nichts, als fortan gut zu leben. "Denn so spricht Gott [...]: Wenn sich der Sünder bekehrt und recht tut, so werde ich seiner Sünde nicht mehr gedenken."
Eintauchen in die frühere Epoche. Viele Besucher kamen in "Gewandung". Auf dem Markt wurden mittelalterliche Utensilien feilgeboten: Schmuck, geflochtene Körbe, Honigwein, Ritterrüstungen,
Kleidung sowie Gürtel und Lederbeutel. Im Mittelalter waren Kleidertaschen unüblich. Man bewahrte Münzen, Schlüssel und Besteck in Beutel auf, die man an dem Gürtel befestigte.
1517 hat Luther seine 95 Thesen verfasst und damit die Reformation ins Rollen gebracht. Ob er sie am 31.Oktober 1517 wirklich an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat, kann heute
keiner sagen. Die Tür wurde damals als "schwarzes Brett" der Leurcorea, der damaligen Universität in Wittenberg, benutzt. Daher ist es durchaus möglich, dass die Thesen dort gehangen
haben.
1508 kam Luther nach Wittenberg, um an der Leucorea zu studieren. 1512 wurde er Doktor der Theologie und er hielt Vorlesungen über die heilige Schrift. Er vertrat den kranken Stadtpfarrer und
predigte in der Stadtkirche. Die Kanzel, von der Luther gepredigt hatte, steht heute im Museum (Lutherhaus). Das Lutherhaus war das ehemalige Augustinerkloster und Luthers späteres
Wohnhaus.
Zu Recherchezwecken die Sünner Brauerei besichtigt. Wie braut man heute Bier und wie im 16. Jahrhundert? Im Keller, der 10 Meter unter der Erde liegt, wurde damals das Bier kühl gelagert. Dafür holte man Eis aus der Eifel, um es zwischen die Fässer zu legen. Das Wasser zum Brauen nahm man nicht aus dem Rhein, sondern aus den Brunnen. Das bayrische Reinheitsgebot von 1516 wurde auch bald in Köln beachtet. Hopfen konserviert das Bier und lässt es heutzutage in Flaschen abgefüllt, bis zu drei Jahren genießbar sein. Aber wer hat sein Bier schon drei Jahre zu Hause stehen?